Freier Atmen – das Lungenvolumen steigern und wie dir Pilates dabei hilft

Aktuell hören wir viel von der „Lunge“ und wie sie durch das Coronavirus geschädigt wird. Die wenigsten wissen, – und es wird auch nur wenig darüber berichtet -, wie wir uns wappnen und selber dafür sorgen können, dass unsere Lunge stark bleibt und wie wir sie schützen können…

J.H. Pilates sagte einmal: „Breathing is the first act of life, and the last. Our very life depends on it. Since we cannot live without breathing it is tragically deplorable to contemplate the millions and millions who have never learned to master the art of correct breathing“ (…). Er bringt es auf den PUNKT. Das richtige Atmen ist entscheidend.

Die Lunge übernimmt die Aufgabe, jeden Teil unseres Körpers mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Doch nur allzu oft, gelingt das nicht mehr vollumfänglich, weil wir falsch atmen. Jeder kennt das: Hektik und Stress im Alltag können zu Kurzatmigkeit führen, die Lunge verlernt ihre Fähigkeit, eine bestimmte Luft- und Sauerstoffmenge aufzunehmen. Sinkt das Lungenvolumen, sinkt auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Man muss kein Sportler sein, um das zu bemerken. Erste Anzeichen dafür können beispielsweise ein Schnaufen oder ein regelrechtes Verschnaufen  beim Treppensteigen sein.

Die gute Nachricht: Du kannst etwas dagegen tun!

Du trainierst deine Lungenleistung durch verschiedene Pilates-Atem-Übungen ganz einfach und hältst damit gleichzeitig Herz und Kreislauf gesund, sorgst für Entspannung und beugst damit auch Stress vor! Damit du gleich damit anfangen kannst, gebe ich dir hier einmal 3 effektive Übungen an die Hand.

  1. Im Stand oder in der Rückenlage: Leg deine Hände seitlich auf den Brustkorb/auf deine Rippen, schließe einen Moment deine Augen. Schick die Ein-Atmung in deine Hände zu den Seiten, so als würde sich ein Fächer aufklappen. Die Rippen nähern sich deinen Händen. Bei der Aus-Atmung klappt der Fächer zusammen, deine Rippen entfernen sich von deinen Händen. Vielleicht hilft dir auch das Bild, dreidimensional in den Brustkorb zu atmen. Oder stell dir ein Akkordeon vor, das du bei der Ein-Atmung auseinander ziehst und bei der Aus-Atmung zusammen. Unabhängig von deinem persönlichen „Bild“ atmest du durch die Nase ein und bei der Aus-Atmung öffnest du den Mund leicht. Deine Schultern sind dabei entspannt.
  2. In der Rückenlage: Leg eine Hand auf dein Brustbein, die andere Hand auf den unteren Bauch. Schick die Ein-Atmung in die obere Hand und spüre, wie das Brustbein bei der Aus-Atmung mit leicht geöffnetem Mund sinkt. Stell dir eine Kugel Eis vor, die auf dem Brustbein in der Sonne schmilzt. Deine Schultern sind entspannt. Wiederhole das. Wenn du wahrgenommen hast, wie dein Brustbein unter deiner Hand sinkt, also regelrecht „schmilzt“, legst du den Fokus auf die untere Hand. Fühle, wie bei deiner Aus-Atmung die gesamte Bauchdecke unter deiner Hand weg sinkt. Wiederhole auch dies einige Male. Jetzt kannst du alles verbinden. Leg deine Arme seitlich locker ab. Atme durch die Nase ein, deine Rippen weiten sich nach außen. Dein Brustkorb weitet sich in die Länge, Breite und Tiefe. Atme durch den leicht geöffneten Mund aus, dabei sinken dein Brustbein und deine Bauchdecke. Probiere es einige Male, es braucht ein wenig Übung, ist an und für sich aber ganz leicht.
  3. In der Bauchlage: Leg die Hände unter deine Stirn, die Beine sind lang ausgestreckt. Atme durch die Nase ein und spüre, wie sich auch hier deine Rippen nach außen hin weiten, bei der Aus-Atmung durch den leicht geöffneten Mund fließen deine Rippen förmlich zueinander, deine Taille wird schmal und unter deiner Bauchdecke entsteht ein Mini-Luftpolster. Dieses schützt deinen unteren Rücken bei Übungen, die du in der Bauchlage ausführst. Wiederhole das ein paar Mal. Stell dir vor, dass bei der Aus-Atmung ein kleiner Glückskäfer oder eine Ameise unter der Bauchdecke durchlaufen möchte.

Wiederhole diese Übungen am besten jeweils täglich 10x; wenn du es nicht täglich schaffst, dann aber mindestens 3x die Woche. Nur ein regelmäßiges Training hilft dir dabei deine Lungen zu trainieren und jede Zelle deines Körpers mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Das schützt dich allgemein vor Atemwegserkrankungen und erhöht deine Widerstandskraft, gerade jetzt in Zeiten von Corona. Darüber hinaus kannst du mittels der Pilates-Atmung kleine Wirbelgelenksverhakungen lösen! Und – du trainierst gleichzeitig deine Muskeln: „The complete exhalation and inhalation of air stimulates all muscles into greater activity (J.H. Pilates). Darüber berichte ich gern ein anderes Mal. Schreib mir, welche Erfahrungen, du mit den Übungen gemacht hast oder auch, wenn du Fragen hast. Ich bin gespannt!

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