Pilates-Prinzip Bewegungsweite – wieso eigentlich… ?

Mit Bewegungslänge und Bewegungsweite – auch axiale Verlängerung genannt –  reduzierst du ganz erheblich die Druckbelastung auf deine Bandscheiben. Rutschen die Bandscheiben zu dicht aufeinander und quetschen die Wirbelkörper verursacht das in der Regel Beschwerden, im mittleren oder unteren Rücken.

Durch mein regelmäßiges Pilates Workout verhinderst du diesen zu starken Druck, was für die Gesund-erhaltung der Bandscheiben erforderlich ist. Die axiale Verlängerung erreichst du dadurch, dass du bei deinen Pilates-Bewegungen, sowohl bei Streckung als auch Beugung, eine gewisse Länge mit einbaust. Stell dir einmal die Länge deiner Wirbelsäule vor zwischen Kopf/Scheitel und Steißbein, und vergegenwärtige dir die Weite zwischen deinen Schlüsselbeinen. Manchmal hilft es, wenn du die Augen schließt, dann siehst du besser… Führe deine Bewegungen raumgreifend durch und lege deinen Blick mit  in die Bewegung hinein. Diese Weite zusammen mit dem ökonomischen Zusammenspiel von Sehnen-, Band-, Faszien- und Muskelstrukturen entlastet Gelenke und Wirbelkörper. Die gleichzeitige Dehnung deiner Muskeln führt zu einer aufrechten und geschmeidigen Körperhaltung. Stell dir beispielsweise beim Bridging vor, wie du jedes einzelne Segment deiner Wirbelsäule bewegst, so als würde ein Autoreifen einen Abdruck im Schnee hinterlassen. Wenn du nicht jedes einzelne Segment mobilisierst, liegt eine zu große Last auf deiner Lendenwirbelsäule, was zu Verschleiß und Abnutzung führen kann. Joseph Pilates sah tatsächlich einen direkten Zusammenhang zwischen Alter und Wirbelsäule und beschrieb es einmal so: 

                           “If your spine is stiff at 30, you are old. If it is flexible at 60, you are young.”

Bewegungslänge in Kombination mit der Pilates-Atmung bringen dir übrigens auch Entspannung, was sich wiederum positiv auf die Ausführung deiner Pilates-Übungen auswirkt. Probiere es einmal im Vierfüßlerstand. Richte Handgelenke unter Schultergürtel und Knie und Becken aus. Starte in der Angry Cat Position, Zehenspitzen aufgestellt, und atme in den kompletten Rücken. Mit der Ausatmung legst du den Fußrücken lang in die Matte und ziehst deine Wirbelsäule in die Länge, so als würde man ein langes Tau an beiden Enden auseinander ziehen. Dabei wandert dein Blick mit nach vorne über die Mattenkante. Bleibe in der neutralen Position, bevor du die Übung 5-6x wiederholst. Du schöpfst mittels Bewegungslänge deinen individuellen Raumradius aus, unterstützt eine neutrale Beckenausrichtung und optimierst auch noch deine Schultergürtelorganisation. Ganz nebenbei fühlt sich die Bewegungslänge auch noch gut an! Lass mich wissen, in wie weit sich dein Training verändert hat, wenn du diesen neuen Aspekt beachtest und halte dich fit! Nächste Woche erzähle ich dir dann von einem weiteren spannenden Pilates-Prinzip…

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